Mask-have

Mask-have – Eine typografische Reaktion
Homeoffice, Coronasolidarität, Coronaparty, zwei Meter Abstand, Herdenimmunität, Stand heute, #StayAtHome, AHA, Corona-Bonds, Kontaktverbot, Social Distancing, Lockdown, Zoomen, Datenspende, neue Normalität und Tracingapp: Das sind Dinge, die Covid-19 mit sich brachte. Jede Krise kann neuen Raum schaffen und birgt dadurch Chancen für Neues. Dies ist neben den ganzen Einschränkungen der positive Aspekt, der uns optimistisch bleiben lässt. Stillstand schafft ein Vakuum, das neue Energien freisetzt.
Der allgegenwärtige Aufruf 2020 zum Social Distancing, sowie die vorgeschriebene Maskenpflicht waren Ausgangspunkt dieser Arbeit. Das für unseren Kulturkreis zu dieser Zeit neue und befremdliche Abstandsgebot förderte die Nutzung von Homeoffice und Videoschalten und wurde zu einem Katalysator im sich bereits zuvor abzeichnenden sozialen und gesellschaftlichen Umbruch.
Mask-have ist das Ergebnis eines typografischen Experiments mit dem Unsichtbaren bzw. dem Abstand, der sich mit einer Zollstocklänge bemessen lässt, sich aber auch in einer Schutzmaske manifestiert. Als sehr streng geregeltes Zeichensystem, in dem einzelne Buchstaben Abstand halten und dennoch nur im Zusammenspiel funktionieren, wird Schrift zum Sinnbild der Pandemie. Mask-have lotet die Grenze zwischen Individualisierung, Identifizierung, Neuinterpretation aus. Dabei ist der Eingriff in das bestehende Schriftbild hart und für alle gleich. Es entsteht eine vorübergehende Neue Normalität – eine neue Erscheinung.

Herausforderung

Ausgehend von dem negativ
besetzten Thema Covid19
soll eine starke, realitätsnahe,
empathische Marke entwickelt
werden:
• Kann man sich zu Corona positionieren?
• Wo liegen Chancen?
• Wie abstrakt kann ein Virus kommuniziert werden?
• Wo liegt der USP der Marke Mask-have?
• Wie kann die Marke ernst und positiv wirken?

Markenidee

Mask-have entstand aus einem typografischen Experiment mit dem Unsichtbaren. Spürbar in den AHA-Regeln. Unser Schriftsystem, in dem einzelne Buchstaben Abstand halten und nur im Zusammenspiel funktionieren, wird zum Sinnbild der Pandemie. Mask-have lotet die Grenze zwischen Individualisierung, Identifizierung, Neuinterpretation aus. Der Eingriff in das Schriftbild ist hart und für alle gleich.

Konzept

Das Verdeckte, nicht Sichtbare und gerade noch zu Erkennende fordert den Betrachter. Kann er das Rätsel lösen? Diese Fehlstelle ist so markant, dass sie ein Wechsel der Bildmarke erlaubt.

Designentwicklung

Die Farbigkeit in der Typografie ist faktisch, zurückgenommen, emotionslos, s/w. In den Graustufen der Bildwelt werden die Facetten und die Vielschichtigkeit der Pandemie erkennbar. Die Bilder zeigen den Himmel und verweisen darin auf Atemluft, Freiheit, Zukunft, Sehnsucht, Übertragung, das Globale.

Schriftentwicklung

Schrift ist ein wesentlicher Bestandteil einer charaktervollen Marke. Für Mask-have sogar der Ausgangspunkt der Markenidee. Sie transportiert die Markenbotschaft und sorgt für ein flexibles, wiedererkennbares Auftreten.

Umsetzung

Marken leben indem sie relevante Berührungspunkte für ihre Zielgruppe anbieten. Branding ist das Zauberwort. Es meint den planmäßigen Beziehungsaufbau und die Imagepflege zwischen Unternehmen und Nutzer. Mask-have lebt also nur mit dir!

Ergebnis

Marken werden durch visuelle Wiederholung bei gleichzeitiger Flexibilität und Vielfalt sichtbar. Mask-have ist als Modell geeignet, die visuelle Kraft von Marken zu veranschaulichen, die Kollaborat entwickelt. Grafische Zeichen erzeugen Aufmerksamkeit und befördern Interesse. Bilder lösen Wünsche oder Aktivitäten aus.

Projektfakten:
Zeitraum: April 2020 – März 2021
Kunde: von Kollaborat initiiert
Aufgabe: Markenentwicklung mit Bezug zur Corona-Krise
Beteiligte: Jakob Gleisberg, Hendrik Möller, Joey Förster
Diese Arbeit wurde im März 2021 auf der »Werkschau – Made in Sachsen« 2021 in Chemnitz gezeigt.

Link zur Werkschau 2021